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Ein Leben für die Pflicht

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Der Tod der englischen Königin Elizabeth II ist ein Tag, auf den sich viele britische Journalisten vorbereitet haben. Die Redaktionen proben regelmäßig, wie sie reagieren und rechtzeitig ihre Gedenkausgaben druckfertig machen können. 

Man sagt, die Times habe ihre Berichterstattung bereits für die ersten elf Tage nach dem Tod der Monarchin vorgeplant.


Ein Bekannter an der Journalistenschule in London hat mir erzählt, in den Newsrooms der BBC gäbe es einen Alarm, der ertönt, sobald der Tod der Monarchin verkündet wird. Vor einigen Monaten war er allein in der Redaktion, er hatte Nachtschicht, und der Alarm schlug an. Er geriet in Panik, doch es stellte sich heraus, dass nur die Batterie der Anlage getauscht werden musste.

Als wir in der Journalistenschule eine solche Übung durchführten, sagte uns unser Dozent: „Das wird die größte Geschichte eurer Karriere sein.“ Damals glaubte ich ihm – aber das war vor der Corona-Pandemie und vor dem Krieg in der Ukraine. Im Laufe der Jahre wurde ich skeptisch, ob der Tod der Queen wirklich die größte Geschichte meines Lebens sein würde. Aber als am Donnerstagnachmittag die Meldung kam, die Palastärzte seien „besorgt“ um die Gesundheit der Queen und viele hochrangige Mitglieder des Königshauses seien bereits unterwegs zu ihrem schottischen Schloss Balmoral, begann ich, meinen Skeptizismus zu hinterfragen.

Was allerdings sicher ist, dass der Tod ein unglaublicher Schock für das ohnehin gebeutelte Großbritannien ist. Vielleicht nicht so sehr wie der Tod von Prinzessin Diana im Jahr 1997, aber nichts desto trotz wird ein Erdbeben durch das nationale Empfinden gehen – begleitet von einer Flut der Trauerbekundungen. Auch persönlich tut mir ihr Tod weh. Ich bin allerdings keine überzeugte Anhängerin der Monarchie: Dass meine Steuergelder das Leben mir völlig fremder Personen finanzierten als ich noch in Großbritannien arbeitete, fand ich immer ein bisschen frech.



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Der Tod der englischen Königin Elizabeth II ist ein Tag, auf den sich viele britische Journalisten vorbereitet haben. Die Redaktionen proben regelmäßig, wie sie reagieren und rechtzeitig ihre Gedenkausgaben druckfertig machen können. 

Man sagt, die Times habe ihre Berichterstattung bereits für die ersten elf Tage nach dem Tod der Monarchin vorgeplant.


Ein Bekannter an der Journalistenschule in London hat mir erzählt, in den Newsrooms der BBC gäbe es einen Alarm, der ertönt, sobald der Tod der Monarchin verkündet wird. Vor einigen Monaten war er allein in der Redaktion, er hatte Nachtschicht, und der Alarm schlug an. Er geriet in Panik, doch es stellte sich heraus, dass nur die Batterie der Anlage getauscht werden musste.

Als wir in der Journalistenschule eine solche Übung durchführten, sagte uns unser Dozent: „Das wird die größte Geschichte eurer Karriere sein.“ Damals glaubte ich ihm – aber das war vor der Corona-Pandemie und vor dem Krieg in der Ukraine. Im Laufe der Jahre wurde ich skeptisch, ob der Tod der Queen wirklich die größte Geschichte meines Lebens sein würde. Aber als am Donnerstagnachmittag die Meldung kam, die Palastärzte seien „besorgt“ um die Gesundheit der Queen und viele hochrangige Mitglieder des Königshauses seien bereits unterwegs zu ihrem schottischen Schloss Balmoral, begann ich, meinen Skeptizismus zu hinterfragen.

Was allerdings sicher ist, dass der Tod ein unglaublicher Schock für das ohnehin gebeutelte Großbritannien ist. Vielleicht nicht so sehr wie der Tod von Prinzessin Diana im Jahr 1997, aber nichts desto trotz wird ein Erdbeben durch das nationale Empfinden gehen – begleitet von einer Flut der Trauerbekundungen. Auch persönlich tut mir ihr Tod weh. Ich bin allerdings keine überzeugte Anhängerin der Monarchie: Dass meine Steuergelder das Leben mir völlig fremder Personen finanzierten als ich noch in Großbritannien arbeitete, fand ich immer ein bisschen frech.



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