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Ukraine-Krieg: Papst Franziskus

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In einem Interview erklärt Papst Franziskus, die Präsenz der Nato an Russlands Grenzen habe Putins Angriffskrieg auf die Ukraine »vielleicht erleichtert«. Er will nun zuerst Moskau einen Besuch abstatten – erst später Kiew.

Papst Franziskus hat den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine relativiert. In einem Interview mit der italienischen Zeitung »Corriere della Sera« sagte er, dass das »Bellen« der Nato an Russlands Tür zu Wladimir Putins Invasion in der Ukraine geführt haben könnte. Er würde zwar nicht so weit gehen zu sagen, dass die Nato-Präsenz in den Nachbarländern Moskau »provoziert« habe, aber sie habe die Invasion »vielleicht erleichtert«.

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Franziskus verurteilte auch die »Brutalität« des Krieges und verglich ihn mit dem Bürgerkrieg in Ruanda in den Neunzigerjahren, der zu einem Völkermord an der Tutsi-Minderheit führte.

»Ich muss erst Putin treffen«

Er habe angeboten, den russischen Präsidenten in Moskau zu treffen, erklärte Franziskus. »Am ersten Tag des Krieges habe ich den ukrainischen Präsidenten Selenskyj angerufen«, sagte Papst Franziskus, »Putin hingegen habe ich nicht angerufen.« Nun aber sei es notwendig, dass er zunächst nach Moskau und dann erst nach Kiew reise. Er habe bereits Vertreter Roms nach Kiew geschickt. »Aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht gehen darf. Ich muss erst nach Moskau fahren, ich muss erst Putin treffen«, sagte er. Bislang habe der Vatikan allerdings noch keine Rückmeldung zu dem Angebot aus dem Kreml erhalten.

Franziskus äußerte sich auch zur Rolle von Patriarch Kirill, dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, der den russischen Krieg unterstützt. »Ich habe mit Kirill 40 Minuten lang per Zoom gesprochen. In den ersten zwanzig Minuten las er mir alle Rechtfertigungen für den Krieg vor. Ich hörte zu und sagte: Ich verstehe das alles nicht. Bruder, wir sind keine Staatskleriker, wir können nicht die Sprache der Politik verwenden, sondern die Sprache Jesu (...) Deshalb müssen wir nach Wegen des Friedens suchen und das Feuer der Waffen einstellen.«

Der Papst habe eigentlich am 14. Juni ein Treffen mit Kirill in Jerusalem vereinbart. Doch der Patriarch sagte dieses nun mit dem Argument ab, es »könnte ein zweideutiges Signal sein«.

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In einem Interview erklärt Papst Franziskus, die Präsenz der Nato an Russlands Grenzen habe Putins Angriffskrieg auf die Ukraine »vielleicht erleichtert«. Er will nun zuerst Moskau einen Besuch abstatten – erst später Kiew.

Papst Franziskus hat den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine relativiert. In einem Interview mit der italienischen Zeitung »Corriere della Sera« sagte er, dass das »Bellen« der Nato an Russlands Tür zu Wladimir Putins Invasion in der Ukraine geführt haben könnte. Er würde zwar nicht so weit gehen zu sagen, dass die Nato-Präsenz in den Nachbarländern Moskau »provoziert« habe, aber sie habe die Invasion »vielleicht erleichtert«.

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Franziskus verurteilte auch die »Brutalität« des Krieges und verglich ihn mit dem Bürgerkrieg in Ruanda in den Neunzigerjahren, der zu einem Völkermord an der Tutsi-Minderheit führte.

»Ich muss erst Putin treffen«

Er habe angeboten, den russischen Präsidenten in Moskau zu treffen, erklärte Franziskus. »Am ersten Tag des Krieges habe ich den ukrainischen Präsidenten Selenskyj angerufen«, sagte Papst Franziskus, »Putin hingegen habe ich nicht angerufen.« Nun aber sei es notwendig, dass er zunächst nach Moskau und dann erst nach Kiew reise. Er habe bereits Vertreter Roms nach Kiew geschickt. »Aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht gehen darf. Ich muss erst nach Moskau fahren, ich muss erst Putin treffen«, sagte er. Bislang habe der Vatikan allerdings noch keine Rückmeldung zu dem Angebot aus dem Kreml erhalten.

Franziskus äußerte sich auch zur Rolle von Patriarch Kirill, dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, der den russischen Krieg unterstützt. »Ich habe mit Kirill 40 Minuten lang per Zoom gesprochen. In den ersten zwanzig Minuten las er mir alle Rechtfertigungen für den Krieg vor. Ich hörte zu und sagte: Ich verstehe das alles nicht. Bruder, wir sind keine Staatskleriker, wir können nicht die Sprache der Politik verwenden, sondern die Sprache Jesu (...) Deshalb müssen wir nach Wegen des Friedens suchen und das Feuer der Waffen einstellen.«

Der Papst habe eigentlich am 14. Juni ein Treffen mit Kirill in Jerusalem vereinbart. Doch der Patriarch sagte dieses nun mit dem Argument ab, es »könnte ein zweideutiges Signal sein«.

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