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Zwischen Leid und Luxus

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Als der Krieg ausbrach, hüllten sich die einen in Schweigen, die anderen in die Nationalfarben der Ukraine. Daneben entbrannte die alte Debatte: Wie politisch darf Mode sein? Über Designer, die zu Aktivisten wurden, und solche, die lieber unpolitisch bleiben

Und plötzlich tobte sie wie ein Sturm durch die Vorbereitungen zu den Fashion-Shows der diesjährigen Herbst-/Winterkollektionen: die Nachricht, dass in der Ukraine Krieg herrscht. Gedämpft wurde die Vorfreude darauf, die Reihen der Modenschauen nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder mit Menschen füllen zu können. Viele Labels verfielen in Schockstarre, unsicher darüber, wie sie mit dieser Situation umgehen sollten, ohne potenzielle Käufer zu verschrecken und monatelange Arbeit zunichtezumachen.

Betretenes Schweigen über die jüngsten Ereignisse herrschte besonders zum Auftakt der Fashion Weeks auf der Modewoche in Mailand. Lediglich Giorgio Armani verwandelte dieses Schweigen in ein Statement, indem er die Musik seiner Show strich und damit verdeutlichte: Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um Feste zu feiern. Doch je länger der Krieg andauerte, desto lauter wurde die Modewelt und vor allem diejenigen, die selbst von Krieg und Vertreibung betroffen waren.

Eigentlich hätte der ukrainische Designer Jean Gritsfeldt seine neue Kollektion auf der am 14. März startenden Berlin Fashion Week präsentieren sollen. Es wäre sein erster Besuch in Deutschland gewesen. Der 32-jährige Designer hatte schon alles bis ins kleinste Detail geplant. Ein Perfektionist eben. Doch dann kam der Krieg und Gritsfeldts erster Impuls war, alles abzusagen. "Aufgrund der Situation in meiner Heimat zögerte ich, nach Berlin zu reisen, um an der Fashion Week teilzunehmen", so der Designer auf Instagram. Gritsfeldt verblieb in Kiew, doch seine Kollektion schaffte es dank seiner Community doch nach Berlin.

Mithilfe des Vereins Fashion Revolution Germany konnten kurzerhand rund 30 Freiwillige versammelt werden, um die Skizzen des Nachwuchstalents am Modell zu übersetzen. Kurz nach der russischen Invasion warf der Designer sein Konzept über den Haufen, fokussierte auf klare Linien und unmissverständliche Statements. Dass Mode politische Slogans perfekt zu transportieren vermag und diese Art der Plakativität besonders effektvoll sein kann, kennt man bereits von Modegrößen wie Vivienne Westwood. Plötzlich zierten die Worte "Freiheit","Frieden" und "Liebe" auf Englisch und Ukrainisch Gritsfeldts Designs. "Diese Statements sind unsere Waffen", kommentierte der Kreative auf Instagram.

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Als der Krieg ausbrach, hüllten sich die einen in Schweigen, die anderen in die Nationalfarben der Ukraine. Daneben entbrannte die alte Debatte: Wie politisch darf Mode sein? Über Designer, die zu Aktivisten wurden, und solche, die lieber unpolitisch bleiben

Und plötzlich tobte sie wie ein Sturm durch die Vorbereitungen zu den Fashion-Shows der diesjährigen Herbst-/Winterkollektionen: die Nachricht, dass in der Ukraine Krieg herrscht. Gedämpft wurde die Vorfreude darauf, die Reihen der Modenschauen nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder mit Menschen füllen zu können. Viele Labels verfielen in Schockstarre, unsicher darüber, wie sie mit dieser Situation umgehen sollten, ohne potenzielle Käufer zu verschrecken und monatelange Arbeit zunichtezumachen.

Betretenes Schweigen über die jüngsten Ereignisse herrschte besonders zum Auftakt der Fashion Weeks auf der Modewoche in Mailand. Lediglich Giorgio Armani verwandelte dieses Schweigen in ein Statement, indem er die Musik seiner Show strich und damit verdeutlichte: Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um Feste zu feiern. Doch je länger der Krieg andauerte, desto lauter wurde die Modewelt und vor allem diejenigen, die selbst von Krieg und Vertreibung betroffen waren.

Eigentlich hätte der ukrainische Designer Jean Gritsfeldt seine neue Kollektion auf der am 14. März startenden Berlin Fashion Week präsentieren sollen. Es wäre sein erster Besuch in Deutschland gewesen. Der 32-jährige Designer hatte schon alles bis ins kleinste Detail geplant. Ein Perfektionist eben. Doch dann kam der Krieg und Gritsfeldts erster Impuls war, alles abzusagen. "Aufgrund der Situation in meiner Heimat zögerte ich, nach Berlin zu reisen, um an der Fashion Week teilzunehmen", so der Designer auf Instagram. Gritsfeldt verblieb in Kiew, doch seine Kollektion schaffte es dank seiner Community doch nach Berlin.

Mithilfe des Vereins Fashion Revolution Germany konnten kurzerhand rund 30 Freiwillige versammelt werden, um die Skizzen des Nachwuchstalents am Modell zu übersetzen. Kurz nach der russischen Invasion warf der Designer sein Konzept über den Haufen, fokussierte auf klare Linien und unmissverständliche Statements. Dass Mode politische Slogans perfekt zu transportieren vermag und diese Art der Plakativität besonders effektvoll sein kann, kennt man bereits von Modegrößen wie Vivienne Westwood. Plötzlich zierten die Worte "Freiheit","Frieden" und "Liebe" auf Englisch und Ukrainisch Gritsfeldts Designs. "Diese Statements sind unsere Waffen", kommentierte der Kreative auf Instagram.

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